Wir werden zur Zeit von sich gegenseitig sich vollständig widersprechenden Informationen geradezu geflutet. Egal ob News, Social Media oder die "richtige Welt" - nichts scheint mehr konsistent, logisch nachvollziehbar und überprüfbar zu sein. Und ebenso unlogisch ist die Reaktion der allermeisten Menschen auf diesen Zustand. Statt das Nichtwissen als neue Gewissheit anzunehmen, positionieren sie sich am einen oder anderen Ende, gerade so, als wäre dies ein Seilziehen und man braucht nur viele zu sein und mit voller Kraft zu ziehen, um zu gewinnen.
Doch ums Gewinnen geht es jetzt nicht. Je mehr wir ziehen, desto mehr zieht die andere Seite. Und das gilt nicht nur im Aussen, sondern auch im Innen.
Eine Position in der Mitte, eine Position des aktiven Nichtwissens, ist keine feige oder unreflektierte, lasche, oder verzweifelte, sondern eine, die akzeptiert, was ist. Es ist eine Position, die eine Zeit höchster Verunsicherung begrüsst, als Gelegenheit, in der Mitte zu ruhen, im Auge des Hurrikans sozusagen.